Beschreibung
Die seismische Gefährdung des nationalen Territoriums wird in der Referenzkarte für seismische Gefährdung (MPS04) beschrieben. Die Gefährdung wird probabilistisch berechnet und als Beschleunigung auf starren Böden ausgedrückt, d. h. Böden, die mögliche verstärkende Effekte aufgrund der Stratigraphie oder Topographie nicht berücksichtigen. Für diese Karte weist das Gebiet des Trentino Beschleunigungswerte in einem mittleren bis niedrigen Bereich auf.
Die Karte der seismischen Gefährdung wird in den technischen Vorschriften für die Planung und Projektierung als Referenz verwendet. Insbesondere die aktuellen technischen Normen für das Bauwesen (genehmigt durch Ministerialerlass vom 17. Januar 2018) sehen die Verwendung dieser Bodenbeschleunigungswerte für den Bau von Bauwerken und Infrastrukturen vor. Es sei daran erinnert, dass aufgrund des Beschlusses Nr. 517 des Provinzialrats vom 18. April 2024 bei der Planung neuer öffentlicher Bauwerke auf dem Gebiet der Autonomen Provinz Trient unabhängig von der Nutzungsklasse eine nominelle Lebensdauer von mindestens 100 Jahren zugrunde gelegt werden muss.
Ein weiteres notwendiges Element für die Planung ist die Definition der Baugrundkategorie, d.h. der seismischen Klasse, zu der der Untergrund des Bauwerks gehört. Mit dem Ziel, der Fachwelt und den öffentlichen Verwaltungen ein Arbeitsinstrument an die Hand zu geben, hat der Geologische Dienst eine thematische Karte der Baugrundkategorien in der Provinz erstellt. Für die Realisierung dieses Projekts wurden Daten aus den Datenbanken der geophysikalischen und geognostischen Untersuchungen sowie verfügbare geologische und geomorphologische Karten ausgewertet. Es muss betont werden, dass diese Kartierung aufgrund der inhomogenen Verteilung der Quelldaten und der notwendigerweise vereinfachten Erstellungsmethodik von Natur aus ungenau und ungenau ist. Sie stellt daher ein zusätzliches kognitives Instrument dar, das nicht erschöpfend ist und ständig geändert und aktualisiert wird.